Seine Mutter ist die in dritter von uns selbst gezogene Prima Vera. Sie stammt ab von dem Dörenwald-Hengst Wildfang, der aus einer Verbindung des Wandalu mit der Stute Rosenrot M hervorgeht. Das frische Gangbild seines Vaters Fernando hat sich bei ihm gut durchgesetzt und in Verbindung mit der Bodenständigkeit und den soliden Grundlagen aus der Linie des Puschkin III ergibt das eine interessante Mischung, zumal sich in Feingeists Abstammung auch noch das D-Blut des Diamond Hero wiederfindet.

Der braune, in Hannover gebrannte Dressurnachwuchs zeichnet sich wirklich durch unglaublich feine, wohl abgestimmte und beinahe edle Konturen aus und macht mit seinem unwiderstehlichen Charme sofort auf sich aufmerksam. Er ist relativ großrahmig aufgemacht und hoch gewachsen, was dem braunen Hannoveraner ein schlaksiges Auftreten verleiht, welches sich allerdings im weiteren Verlauf noch auswachsen wird. Seine Halslinie ist anmutig gebogen und hat sowohl zum Widerrist als auch zum Genick einen einwandfreien Übergang. Feingeist hat ein gerades, gut ausbalanciertes Fundament und trockene, korrekte Gliedmaßen. Die Bewegungen sind weitgehend fließend und leichtfüßig, jedoch könnten sie mehr Schub aus der Hinterhand gebrauchen und geraten ihm häufig noch zu flach. Trotzdem hat der Wallach eine immer noch bemerkenswerte Bergaufgaloppade.

Er neigt nach wie vor dazu, seinen Kopf durchzusetzen und wenn der werte Herr meint, seine Nase in die Gießkanne stecken zu müssen, erfordert es einiges an Konzentration und Führungskraft dies zu unterbinden. Feingeist ist eben ein Pferd mit dem entsprechenden Charakter. Jetzt, da er Wallach geworden ist, dürfte es allerdings einfacher mit ihm werden und die vorhandenen Anlagen lohnen es auf jeden Fall Zeit, Geduld und Arbeit in Feingeist zu investieren, um später aus ihm ein lernwilliges und zufriedenes Sportpferd zu machen.