Schon als Fohlen war Henry ein Ebenbild seines Großvaters Noble Roi, als ausgewachsener Hengst ist er ihm noch ähnlicher geworden. Aber Sir Henry hat nicht nur viel von seinem Großvater geerbt. Auch Vater Sir Berlin SD (von Show Villian) lässt sich in dem Fuchs eindeutig wiedererkennen. Sowohl seine Vaterseite, als auch die Mutterlinie, die über Laviatra auf die großartige Zuchtstute Bruchmühles Lanthana zurückgeht, stehen beide für absolute Dressurbegabung. Sir Henrys Mutter wurde sogar mit dem Titel ASDA World Champion ausgezeichnet.

Mit seinen 170 cm Stockmaß ist Sir Henry relativ groß. Aber auch sonst ist er von einer eher kräftigen Statur, welche er auch größtenteils an seine Nachkommen weitergibt. Deshalb ist Sir Henry für allzu kleine, zierlichere Stuten weniger geeignet. Doch auch mit sehr großen Stuten sollte er nur vorsichtig verpaart werden, damit das Endstockmaß der Nachkommen nicht zu groß wird.
Abgesehen davon vererbt Sir Henry eine durchlässige Hinterhand, die gleichzeitig viel Schubkraft nach vorne bedeutet und sich vor allem in den Grundgangarten Trab und Galopp bemerkbar macht. Da glänzen die Sir Henry-Nachkommen naturgemäß.

Sir Henry legt hin und wieder schon das für Hengste nicht ganz untypische Machogehabe an den Tag. Insbesondere zeigt er Hengstmanieren, sobald eine Stute in der Nähe ist; mit Wallachen ist er dagegen ausgesprochen verträglich.
Der fuchsfarbene Hannoveranerhengst liebt es, Aufmerksamkeit zu bekommen und im Mittelpunkt menschlicher Aufmerksamkeit zu stehen.
Obwohl Sir Henry in seinem Verhalten völlig berechenbar ist, ist er aber keineswegs leicht zu kontrollieren. Unterm Sattel kämpft er immer mal wieder gegen die Reiterhand und es braucht definitiv einen erfahrenen Reiter, um das zu händeln. Hat man aber die Rollenverteilung mit ihm geklärt, lässt es sich gut mit ihm arbeiten und das Training mit ihm macht richtig Spaß.

Der Fuchs zeigt gerne, welche Talente in ihm schlummern und besonders Piaffe und Passage können sich wahrlich sehen lassen. Aber auch der versammelte Galopp hat seinen ganz eigenen Charme und lässt Konkurrenten oft hinten anstehen. Sir Henrys Stärke ist eindeutig die Lastaufnahme der Hinterhand und sein unfassbares Balancegefühl gepaart mit einzigartiger Taktsicherheit. In Punkto Rittigkeit hat er sich entgegen aller Erwartungen bei der Hengstleistungsprüfung von seiner allerbesten Seite gezeigt.
Mit der Entspannung während einer Prüfung hat er es allerdings nicht so sehr und trotz vorhandener Durchlässigkeit kaut er einem nicht immer die Zügel aus der Hand während der Schrittphase einer Dressuraufgabe.