Sein unzweifelhaftes Können im Dressurviereck hat der quadratische Fuchs ebenso unzweifelhaft von seinem großartigen Vater Worldwide, bei dem der Name auch schon Programm war, hat er doch bereits einen Sohn in Finnland, der selbst bereits World Known ist. Worldwide war seinerseits bereits siegreich und mehrfach platziert in S-Dressuren und anderen Dressurprüfungen. Sein Vater Weltbürger wiederum setzte sich bei seiner Leistungsprüfung überlegen gegen die Konkurrenz durch und machte als Dressurpferdevererber mehr als einmal von sich reden. Auch Wall Streets Mutter, die Hannoveranerstute Rexana, konnte ihre Vererberqualitäten bereits deutlich unter Beweis stellen und wurde aus diesem Grund mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Einige Halbgeschwister von Wall Street mütterlicherseits haben ihrerseits bereits ebenfalls eigene Zuchtlinien begründet, so zum Beispiel der Fuchshengst Sunrise Song.

Die Unerfahrenheit merkt man ihm allerdings kaum an, was schon mal dazu führen kann, dass man ihn versehentlich überfordert, indem man beispielsweise mehr von ihm verlangt, als sein Ausbildungsstand es eigentlich vorgibt. Wenn dies passiert ist, merkt man es jedoch in der Regel sehr bald, denn wenn er auf unbekanntes Gebiet, sprich neue Dressurlektionen, geführt wird, wird Wall Street nämlich unsicher und macht im Rücken zu. Das hat in dem Fall nichts mit einem Ungehorsam oder mangelnder Rittigkeit zu tun, sondern zeugt schlicht von seiner Jugend. An neue Aufgaben muss man den Fuchshengst deshalb langsamer und vorsichtiger heranführen, als manches andere Jungpferd, damit er Stück für Stück Sicherheit gewinnt. Ist das jedoch einmal geschehen, kann man sich kompromisslos auf ihn verlassen.

Keine Frage, Wall Street machte Eindruck. Besonders seine für einen derart kräftig und muskelbepackt angelegten Hengst erstaunlich eleganten Grundgangarten und die fließenden, vor Leichtigkeit und Erhabenheit nur so strotzenden Bewegungen schlugen uns ganz in seinen bezaubernden Bann. Wie wir später erfuhren, zeigte er diese Anlagen bereits im Fohlenalter und machte so bereits früh auf sich aufmerksam. Alle drei Bewegungsmuster sind bei dem Hannoveraner fast gleichermaßen gut ausgebildet und bilden das solide Fundament auf dem er alle weiteren Lektionen nahezu spielend leicht meistert. Seine absolute Stärke sind Galoppwechsel zu ein oder zwei Sprüngen und die Traversalen, die bei ihm wunderbar rhythmisch und stimmig aussehen. Seine Trabpassage könnte dafür noch etwas ausdrucksstärker und energiereicher sein und er neigt dazu etwas eng im Genick zu werden, also hinter der Bewegung zu bleiben. Ein wirkliches Highlight sind dagegen seine Trab- und Galoppverstärkungen, die einzigartig kraftvoll aus der Hinterhand angeschoben und mit eindrucksvollem Vorderbein umgesetzt werden.