Wir haben lange nach einem passenden Hengst für unsere Stute Alegra gesucht, die selbst nicht gerade für ihre Ruhe und Ausgeglichenheit bekannt ist und inzwischen auf der Privatpferdezucht Redbird steht. Schließlich haben wir ihn in dem schicken Westfalen Sanguini gefunden. Er ist für einen männlichen Vertreter seiner Zunft ungewöhnlich umgänglich und gelassen, was der nervösen Alegra ungemein entgegenkommt. Santa Giulia trägt eindeutig die Züge des edlen Amadeus, der mit Acapulco einen der bedeutendsten Vererber in der Hannoveranerzucht im Pedigree führt.

Santa Giulia ist selbst unfassbar nervenstark und kann daher Nervosität auf der Hengstseite vermutlich gut kompensieren - zumal sie eine sehr umgängliche, ruhige, aber auch konsequente Mutter ist und dem Fohlen so genau die richtige Erziehung vermitteln kann. Der Hengst, der mit ihr angepaart wird, sollte nicht allzu leicht im Genick sein und eher etwas vor der Senkrechten laufen, um ihre Tendenz sich manchmal etwas einzurollen, auszugleichen. Sie hat durchaus eine Menge Dressurbegabung, die sie von Haus aus mitbringt, allerdings darf der Hengst auch das gerne noch verbessern, wenn ihre Nachkommen im Grand Prix-Bereich unterwegs sein sollen. Ihre Grundgangarten dürften gerne etwas ausdrucksstärker und kadenzierter sein, dafür legt sie eine ungewöhnlich hohe Lektionssicherheit an den Tag.

Die lackschwarze junge Stute kennt offensichtlich keine Angst. Sie geht direkt auf jedes andere Pferd und auch auf andere Vierbeiner zu und versucht sofort Freundschaft zu schließen. Selbst vor Hunden kennt sie keine Spur von Scheu und tollt zuweilen ausgelassen mit ihnen herum. Außerdem hat sie sprichwörtlich Hummeln im Allerwertesten. Ist sie auch sonst total brav, fällt es ihr doch schwer für längere Zeit völlig ruhig zu stehen, beispielsweise, wenn man ihre Hufe kontrollieren möchte. Santa Giulia ist ein richtiges Kraftpaket und Energiebündel.

Es fällt ihr leicht sich geschmeidig und anmutig zu bewegen, von Verstärkungen zu Versammlungen und wieder zurück zu wechseln und sie steht überwiegend sehr angenehm in Verbindung zur Reiterhand. Eine Schwachstelle von ihr ist allerdings, dass sie hin und wieder dazu neigt hinter der Senkrechten zu gehen, d.h. eng im Genick und dann in der Brustmuskulatur klemmig zu werden. Im freien Galopp auf der grünen Weide sind eine derartige Veranlagung jedoch nicht auszumachen und deshalb sind wir uns ziemlich sicher, dass sich dieser Fehler gut wegtrainieren lassen wird.